Típico Mallorquin – Kulturelles

Mallorca ist für viele von uns das „gefühlte“ 17. Bundesland, Sonneninsel und Lieblings-Urlaubsort. Der kulinarische und kulturelle deutsche Einfluss ist zweifelsohne groß. Nichtsdestotrotz haben auch die Mallorquiner ihre eigenen Spezialitäten und die Insel eine riesige, kulturelle Vielfalt. Im ersten Teil haben wir euch einige kulinarische Spezialitäten vorgestellt. In unserem zweiten Teil zeigen wir euch kulturelle Sehenswürdigkeiten, die ihr nur abseits der bekannten Touristenzentren finden könnt.

Valldemossa

Der kleine Bergort ist mittlerweile sicherlich kein Geheimtipp mehr, trotzdem lohnt sich ein Besuch des in ca. 400m Höhe liegenden Ortes. Die kleinen, sandsteinfarbenen Häuser erstrecken sich über einen breiten Berghang und strahlen einem schon bei der Anfahrt entgegen. Vor allem die vielen Fahrradfahrer, die gerade im Frühjahr und Herbst auf der Insel ihre Kilometer abspulen, prägen den Kern des Ortes mit seinen vielen kleinen Cafés und Läden. Wandert man jedoch durch die engen Gassen, spürt man förmlich den Charme Valldemossas mit den Blumen-geschmückten Häusern und den vielen, versteckten Sehenswürdigkeiten.

Ein echter Geheimtipp ist allerdings der Port de Valldemossa. Den kleinen Fischerhafen erreicht man vom Hauptort aus über eine enge Bergstraße, die sich kilometerlang die Berge bis zum Meer hinunterschlängelt. Das ist auch der einzigste Weg dorthin, neben dem Seeweg. Dort findet man erstens eine super Aussicht auf die Felswände der Westseite und zweitens ein etwas wilderes Mittelmeer vor. Ist man mit dem Auto unterwegs, sollte man den schwindelerregenden Weg auf jeden Fall auf sich nehmen – mit dem Fahrrad wird das zumindest auf dem Rückweg eher zur Tortour.

Serra de Tramuntana / Santuari de Lluc

So heißt die große Bergkette, die sich über den ganzen Nordwesten der Insel bis zum Kap Formentor erstreckt. Die Serra de Tramuntana gehört seit 2011 zum UNESCO-Welterbe. Der höchste Punkt liegt in 1445m Höhe auf dem Puig Major („Großer Berg“), den man allerdings nur mit Sondergenehmigung erreichen kann, denn er liegt in einem militärischen Sperrgebiet. Die Gebirgskette ist glücklicherweise fast komplett naturbelassen, lediglich die vielen Wanderwege und Straßen erschließen das Gebiet. Dadurch eignet es sich perfekt zum Wandern und Fahrrad fahren. Über diese Wege kann man auch viele kleine Orte erreichen, die sich in den Bergen verstecken und beinahe idyllische Ruhe bieten.

So auch das Santuari de Lluc, dass als spirituelles Zentrum der Insel gilt und, wie viele fälschlicherweise denken, kein Kloster sondern ein von sogenannten „Patres“ verwaltetes und bewohntes Gebilde ist. Es besteht aus einem großen Hauptgebäude mit der Kirche und vielen weiteren Nebengebäuden, in denen man auch übernachten kann. Das gesamte Areal aber ist riesig und bietet botanische Gärten, Plätze zum Camping und einige Restaurants und Cafes, in denen man zum Beispiel ein sehr leckeres „Pa amb oli“, über das wir schon im ersten Teil berichtet haben, essen kann.

Cala Mesquida

Die große Badebucht liegt unweit der touristisch sehr erschlossenen Stadt Cala Rajada – ist aber wesentlich schöner und ruhiger. Auf einem Felsen liegen mehrere Hotels der Kette „Viva Hotels“, die jeweils auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet sind. Von allen aber hat man einen wunderschönen Blick über die ganze Bucht. Diese besteht aus einem Naturschutzgebiet, in denen man noch echte Dünen findet und durch die man über einen Holzpfad wandern kann, sowie dem breiten Strand der in das türkis-blaue Meer mündet. Da der Wind dort meist etwas stärker bläst und damit die Wellen höher sind, findet man auch viele Surfer in der Cala. Wenn man also nach einer Alternative zum Strand im Urlaubsort sucht, sollte man definitiv einen Tag dort verbringen.

Cap de Formentor

Das Kap bildet den nördlichsten Punkt der Insel und ist wie viele andere Orte auf Mallorca nur durch eine Straße, und zwar von Port de Pollenca aus, zu erreichen. Die führt auf und ab über die endlose Landzunge. Erreicht man irgendwann das Ende, findet man einen Leuchtturm (natürlich mit Café) und eine tolle Aussicht auf die Steilküste vor. Es lohnt sich allerdings auch unterwegs anzuhalten, denn auch dort gibt es bereits einige Aussichtspunkte und auch die Platja de Formentor, einen langen Sandstrand, zu entdecken. Eventuell sollte man, gerade im Frühling oder Herbst, eine Windjacke einpacken. Die Mallorquiner nennen die Halbinsel nicht umsonst Treffpunkt der Winde!

Sicherlich gibt es noch viele andere Orte auf der Insel, die absolut sehenswert sind. Dies war nur eine kleine, persönliche Auswahl. Wenn ihr das nächste mal auf der Insel seid, empfehlen wir euch für einige Tage ein Auto oder auch Fahrrad zu mieten und Mallorca selbst zu erkunden. Es muss nicht immer nur Pool und Hotelbar sein.