Philips hue Bridge 2.0 – Upgrade mit Hindernissen

Vor einiger Zeit hat Philips die neue “hue-Bridge 2.0” angekündigt und damit ein paar interessante neue Features versprochen. Sie soll mit Apples HomeKit kompatibel sein und damit unteranderem die Siri-Sprachsteuerung ermöglichen. Doch die Einrichtung kann dich vor einige Hürden stellen.

Michi und ich wohnen in einer gemeinsamen WG und sind generell große Fans von “Smart Home”-Konzepten. Als ersten Schritt statteten wir unserer Wohnung vor etwa einem halben Jahr mit vorerst drei “Philips hue”-Glühbirnen aus und waren sofort begeistert. Unsere Zimmer leuchteten fortan in allen erdenklichen Farben, wechselten diese auf den WG Partys passend zur Musik und schalteten sich an oder aus, wenn wir das Haus betreten oder verlassen. Wir hatten wirklich sehr viel Spaß damit und dachten, dass dieser durch die Integration von Siri noch weiter steigern würde. Doch bis das einigermaßen funktionierte bedurfte es unserer vollen informationstechnischen Kompetenz!

Mit dem Upgrade der “hue-Bridge” ist nun die Verknüpfung mit dem Apple HomeKit möglich, wodurch beispielsweise Sprachbefehle, wie “Dimme das Licht auf 65%”, “Aktiviere die Szene xy” oder ähnliches möglich werden. Seinen Bestandskunden bietet Philips bis 31. Dezember 2015 einen Rabatt in Höhe von 33% auf die neue “hue-Bridge”, die für die HomeKit-Integration nötig ist. Der Normalpreis liegt bei 59,95 €.

 

Installation der “hue-Brigde 2.0”

Wir erwarteten die neue Bridge mit großen Spannung, doch wurden zunächst bitter enttäuscht. Es begann bei der Installation: Angepriesen als “super easy” erwies es sich doch als relativ umständlich, die alte Bridge durch die neue zu ersetzen. Die hue-App bietet eine Funktion, die den Transfer der gespeicherten Daten von der alten auf die neue Bridge vornimmt. Dieser Vorgang wurde in unserem Fall jedoch immer wieder durch die Fehlermeldung “Transfer failed” ohne jegliche Erklärung, wie dies zu beheben wäre, abgebrochen. Nach einiger Recherche im Netz wurde klar, dass wir mit diesem Problem nicht allein waren. Die Ursache für den Übertragungsabbruch schien zu sein, dass sich die alte Bridge während des Vorgangs neu startet und dann vom Router eine neue IP-Adresse zugewiesen bekommt. Dies müsste man dann über die Konfiguration des Routers verhindern. Ich unternahm einen unmotivierten Versuch dies einzustellen, was jedoch nicht auf Anhieb klappte. Um größeren Schaden zu verhindern entschloss ich mich für Plan B: Eine komplette Neuinstallation! Doch auch dies bedurfte etwas Aufwand. Hierfür muss die alte Bridge über den Browser aus dem bestehenden hue-Account entfernt werden, bevor die neue hinzugefügt werden kann. Anschließend müssen alle bestehenden Lampen manuell durch die Eingabe der jeweiligen Seriennummer mit der neuen Bridge verknüpft werden. Wie du dir vorstellen kannst, wurde die Begeisterung für die neue “hue-Bridge” so erst einmal gedämpft. Mittlerweile wurde die Support-Seite von Philips scheinbar etwas überarbeitet. Ob die neuen Tipps geholfen hätten, kann ich nicht beurteilen.

 

Die Sprachsteuerung via Siri

Es gab aber noch ein weiteres Problem: die Siri-Sprachsteuerung. Auch diese muss über die “hue”-App eingerichtet werden. In diesem Fall schien die Einrichtung sofort zu funktionieren. Über das iPhone ließen sich alle gespeicherten Lichter und Szenen per Sprachbefehl steuern, doch das hört auf, sobald es einen zweiten Bewohner in der Wohnung gibt. Im Apple HomeKit ist eine Option zur Freigabe des “Wohnbereichs” möglich, so lassen sich Mitbewohner in die Steuerung “einladen”. Mit dieser Grundeinstellung muss jedoch jeder, der nicht Administrator des Wohnbereichs ist, immer den Namen des freigegebenen Wohnbereichs zusätzlich im Sprachbefehl erwähnen. Als wenn das nicht schon umständlich genug wäre, kann es auch damit noch zu Problemen kommen, da der standardmäßige Name von HomeKit immer “Wohnbereich” heißt, wodurch der eigene und der freigegebene Bereich nicht eindeutig getrennt werden können. Nach weiterer Recherche fanden wir heraus, dass sich diese Probleme nur mit zusätzlichen Apps für HomeKit lösen lassen. Eine, sogar auch von Apple empfohlene App, ist “eve” vom Münchner Unternehmen elgato. Mit dieser Anwendung lassen sich Smart-Home-Geräte verschiedenster Art in Räume und Wohnbereiche organisieren. Außerdem lässt sich dann auch der freigegebene Wohnbereich als primärer Wohnbereich definieren, wodurch die Sprachsteuerung wie als Administrator funktioniert. Lediglich ein letztes Problem bleibt: Es sind nur die Licht-Szenen des Administrators über die Freigabe auswählbar.

Nach ein paar Tagen Arbeit können wir nun also endlich alle neuen Features der “Philips hue” nutzen und haben Spaß damit. Wo genau die Ursache für diese Probleme liegt bleibt vorerst unklar. Viele Entwickler berichten seit der Vorstellung von HomeKit von sehr hohen Soft- und Hardware-Anforderungen seitens Apple, was nicht zuletzt auch an den Sicherheitsbestimmungen liegt. Bei der User Experience während des Installationsvorgang ist also noch etwas Luft nach oben. Und auch der für gute User Experience bekannte Konzern Apple sollte sich hier noch etwas Gedanken machen.

 

>> “eve” im App Store
>> Philips hue im App Store