Sonos Beam Review

Sonos Beam — Heimkino mit Alexa Support (Review)

Mit der neuen TV Soundbar Sonos Beam verspricht der Multiroom-Pionier aus Kalifornien ein Sound-Upgrade für den Fernseher und spendiert noch den Sprachassistenten Alexa von Amazon on top. Das ganze zum Preis von 449 €. Ob dieser Preis gerechtfertigt ist will ich nun nach einer Woche intensiver Nutzung konstatieren.

Die 2002 im Silicon Valley gegründete Firma Sonos machte sich in den letzten Jahren schnell einen Namen im Premium-Speaker Geschäft. Bekannt wurde sie durch die einfache Kopplung von mehreren Lautsprechern über WLAN. Schon als Smart Home-Geräte noch nicht so verbreitet waren wie heute, setzte Sonos auf das Konzept der Zuordnung in Räume. Lautsprecher ließen sich gruppieren und auf unterschiedliche Weise kombinieren, sodass jeder Raum ideal beschallt werden konnte. Das Portfolio der Lautsprecher reicht dabei von Einstiegsmodellen für rund 200€ bis zu kombinierten Heimkino-Systemen für fast 2000€.

Sonos Beam
5 Mikrofone und Touch-Tasten ermögliche auf der Sonos Beam eine Eingabe ohne Alexa und Smartphone App

Mit Amazon Alexa auf das nächste Level

Mit dem Update des Einstiegsmodells Sonos One verbaute die Firma Ende 2017 erstmals fünf Mikrofone in einem Lautsprecher und schaffte damit die Grundlage für Sprachassistenten. Zum Lauch wurde zunächst nur Amazon Alexa angeboten. Zeitgleich wurde jedoch versprochen, Google Assistent im Laufe des Jahres 2018 per Software Update anzubieten. Der Sonos Beam ist nun der zweite Lautsprecher mit Sprachassistent. Außerdem erhielten die neueren Modelle (One, Beam, Play:5 und Playbase) Unterstützung für AirPlay 2. Das bedeutet, sie lassen sich nun theoretisch auf per Siri steuern. Dazu ist jedoch ein iOS Gerät oder der Apple HomePod nötig. Dennoch erscheint mir dieses neue Feature sehr sinnvoll, da das System so auch in Zukunft offen bleibt und sich sogar mit einem HomePod kombinieren ließe. Wer zum Beispiel ein YouTube Video auf dem iPhone abspielt kann den Ton nun über die Sonos Box laufen lassen, was zuvor nur per Apple TV oder HomePod möglich war.

Sonos Beam
Die Sonos Beam kann vor dem Fernseher stehen oder an der Wand befestigt werden

Wie fügt sich die Sonos Beam in mein Wohnzimmer ein?

Eine Neuheit im Sonos Portfolio ist die Verbindung der Box mit dem Fernseher über HDMI. Hierzu wird der Standard HDMI ARC (Audio-Return-Channel) eingesetzt. Den HDMI ARC Standard gibt’s bereits seit 2009. Die Chance, dass auch dein Fernseher das unterstützt, ist also sehr hoch. Falls es doch Probleme geben sollte, ist ein HDMI-zu-Optical Adapter im Lieferumfang enthalten. Der HDMI ARC Standard hat jedoch den Vorteil, dass sich im Vergleich zum optischen Anschluss, der Fernseher und die Soundbar gegenseitig steuern lassen. So kann man entweder mit der Fernbedienung über den Fernseher oder per Sprachbefehl über die Box die Lautstärke der Soundbar steuern. Sogar das Ein- und Ausschalten des Fernsehers funktioniert über Alexa. Hier gab es zwar zunächst Probleme, doch ich konnte sie durch das Deaktivieren und erneute Aktivieren des Sonos Skills in der Alexa App beheben. Außerdem ist es wichtig, dass man den Geräten in der Alexa App eindeutige Namen gibt. Das führte auch bei anderen Geräten zu Problemen. Zum Beispiel versuchte Alexa statt dem Wohnzimmer-Licht den Wohnzimmer-Heizkörper auszuschalten. Ich hoffe, dass das Zusammenspiel von Smart Home Geräten mit Alexa noch besser wird!

Was unterschiedet die Sonos Beam im Heimkino Bereich von der Playbase oder Playbar?

Mit einem Preis von 449€ ist die Sonos Beam fast nur halb so teuer wie die bisherigen TV Soundbars Playbase und Playbar. Am auffälligsten ist natürlich die Form: Während die Playbase unter dem Fernseher steht und die Playbar für die Montage an der Wand vorgesehen ist, soll die Sonos Beam vor dem Fernseher stehen. Bei den meisten Modellen sollte dieses Setup problemlos funktionieren ohne Bereiche des Bildschirms zu verdecken.

Sonos Beam
Die Sonos Beam benötigt nichts weiter als ein Stromkabel und ein HDMI Kabel

Technisch gesehen gibt es ebenfalls deutlichere Unterschiede. Am Gewichtsunterschied lässt sich schon erahnen, dass die Sonos Beam mit ein paar weniger Lautsprechern auskommen muss. Während in der Playbase zehn und die Playbar neun Verstärker verbaut sind, sind es in der Beam nur fünf. Wie stark sich dieser Unterschied bemerkbar macht, kann ich leider nicht beurteilen, da ich die größeren Lautsprecher noch nicht privat testen konnte. Einen Unterschied konnte ich allerdings sehr wohl im Vergleich mit der Sonos Play:1 — dem kleinsten Speaker — bemerken. Dieser verfügt nur über zwei Verstärker, wodurch die Beam schon sehr viel voller im Klang wirkt. Deshalb ist anzunehmen, dass der Unterschied zu den größeren Lautsprechern bei der doppelten Anzahl an Verstärkern auch deutlich spürbar wird. Allerdings eben auch zum doppelten Preis.

Was macht die Konkurrenz?

Bei dem Preis der Sonos Beam macht es natürlich Sinn, sich die Konkurrenz anzuschauen. Was smarten Speaker angeht, ist die Konkurrenz noch überschaubar. Apples HomePod (349€) bietet bislang trotz AirPlay nicht mal über Apple TV eine gute Verbindung zum Fernseher an. Alternativen gibt es zum Beispiel von alteingesessenen Anbietern, wie Bose, Teufel oder Sony. Am Nächsten kommt den Sonos Lautsprechern die Bose SoundTouch 300 Soundbar (800 €) mit Multiroom Support, WLAN und HDMI ARC Support. Eine günstigere Lösung von Bose ist die Solo 5 (280 €). Bei ihr muss man allerdings auf Multiroom und Bluetouth verzichten und benötigt eine extra Fernbedienung zur Steuerung. Genauso ist es auch bei der Teufel Cinebar One (280 €). Alle Anbieter sind derzeit jedoch noch nicht bereit für Sprachassistenten. Wem das also wichtig ist, der ist mit der Sonos Beam bestens bedient.