Kulinarische Entdeckungstour durch London

London – das bedeutet für mich in der Regel ein Besuch im Emirates Stadium. Diesmal war es allerdings eine Mischung aus Privat- und Businessreise, zudem hat Arsenal leider auswärts gespielt und damit fiel der Stadionbesuch ins Wasser. Dafür konnte ich mich aber umso mehr auf gutes Essen konzentrieren, und da mir da drei absolute Restaurantperlen über den Weg gelaufen sind, möchte ich diese mit euch teilen!

Beginnen wir die Geschichte von vorne. Mein Kollege und ich haben im relativ neu eröffneten Motel One Tower Hill übernachtet, welches nahe der Liverpool Street Station im Finanzdistrikt (Hochhäuser!) liegt. Das impliziert, dass dort eher Locals als Touristen unterwegs sind. Und es bedeutet auch, dass gute Bewertungen bei nahe liegenden Restaurants nicht so sehr durch überschwängliche Touri-Rezensionen gehyped sind.

To be honest: what a burger!

Am ersten Abend, spät angekommen, kam für uns eigentlich nur schnelles, leckeres Essen in Frage. Das riecht nach einem Burger, oder? Gefunden haben wir Honest Burger in der Liverpool Street. Der Laden gehört zu einer Burger-Kette, unterscheidet sich aber signifikant von z.B. Hans im Glück in Deutschland. Es geht eher in Richtung Burger House, nur das Honest Burger schon deutlich mehr Restaurants in UK hat. Das Fleisch kommt täglich frisch aus einer Metzgerei in Schottland (das hat uns der nette Kellner auf Nachfrage erklärt) – und man muss sagen, das sieht und schmeckt man auch. Auch die Brötchen werden selbst hergestellt und sind ziemlich lecker – nicht zu soft und nicht zu langweilig.

Was macht man am besten, wenn man ein neues Burger Restaurant ausprobiert? Man bestellt den “Haus” Burger, in diesem Fall den Honest mit Red onion relish, smoked bacon, cheddar, Rettich und Gurken sowie frischen, hausgemachten Pommes mit Rosmarin-Salz.  Ein Gedicht. Lediglich bei den Saucen könnte noch etwas mehr Auswahl bestehen. Es gab nur die obligatorische Mayo- und Ketchup-Flasche, aber keine Alternativen. Die Pommes schmeckten trotzdem willkommen anders.
Preislich ist es für britische Verhältnisse voll im Rahmen. Der Burger inkl. Pommes kostet 11.50£, umgerechnet ca. 13-14€. Mehr Informationen bekommt ihr natürlich auf der Webseite, die wir euch gleich hier drunter verlinken.

zur Webseite von Honest Burger

Thai mal anders – und zwar als Tapas!

Nächster Abend, nächstes Restaurant! Diesmal sollte es etwas ausgefalleneres sein. Gefunden haben wir das som saa in Spitalfields. Ähnliche Gegend wie das erste Restaurant, allerdings eine ganz andere Preiskategorie und natürlich eine ganz andere Art Essen. Zunächst mal muss man erwähnen, dass es sich hier lohnt, zu reservieren. Obwohl das Restaurant vergleichsweise groß ist und viele Plätze hat, ist es ziemlich voll am Abend. Selbst zu zweit hätten wir ohne Reservierung keinen Platz mehr bekommen.

Wen man sitzt, bekommt man mit dem Menü erstmal eine Flasche Wasser gebracht, was schonmal sehr positiv auffällt. Davon können sich vor allem Deutsche Restaurants eine Scheibe abschneiden. Das ist mir generell in vielen Restaurants in London aufgefallen. Stilles (Tafel-) Wasser wird ohne große Nachfrage an den Tisch gebracht oder steht irgendwo zum selbst zapfen bereit. Nun wussten wir ehrlich gesagt nicht genau, was uns im som saa erwartet, außer dass es thailändisches Essen gibt. Die Karte ist sehr klein und bietet einige nicht-vegetarische sowie auch vegetarische oder vegane Gerichte an. Es sind alles kleinere Portionen, vorwiegend zum teilen gedacht. Zu zweit sollte man sich ca. 4-5 verschiedene Teller bestellen (inkl. Reis), um satt zu werden und natürlich auch um die Vielfalt der Speisen zu genießen.

Wir haben uns für scharf und mit Knoblauch marinierte Hähnchenflügel, eine Variation von Schweinefleisch (unglaublich zart, mit verschiedenen Kräutern wie Koriander, Minze), eine vegane Gemüsesuppe mit asiatischen Pilzen (weiß gerade nicht mehr, wie sie hießen) sowie marinierte knusprige Fischfilets mit Sticky Rice entschieden. Alles davon schmeckte einzigartig und super lecker. Fette props an den Koch!

Preislich liegt das Restaurant wie schon erwähnt im gehobeneren, aber nicht unbezahlbaren Bereich. Wir haben insgesamt knapp 70£, also etwas um die 80€ bezahlt (Service inklusive). Trinkgeld ist übrigens ein interessantes Thema in UK. Es wird in den Restaurants und Bars sehr verschieden gehandhabt. Generell könnt ihr euch folgende Regeln merken:

  •  Ist auf der Rechnung eine Service Gebühr aufgeführt (meist 12.5%), ist kein Trinkgeld mehr nötig
  • Ist keine aufgeführt, steht auch oft dabei, dass der Service extra ist. Dann ist ein Trinkgeld zwischen 10-15% angemessen.
  • In Bars gibt man generell kein Trinkgeld. Außer es gibt eine Tischbedienung. Dann wiederum auf die Rechnung achten.

> zur Webseite von som saa

Pho Cafe Spitalfields

Weiter geht es auf unserer Asien-Reise durch London. Diesmal treibt es uns in ein Pho-Restaurant. Wer Pho nicht kennt, hat erstens was verpasst und sollte zweitens mal schnell nach dem nächsten Pho Laden in der Nähe googeln. Pho sind vietnamesische Suppen mit allerlei Gemüse und wer mag, auch Fleisch. Basierend auf einer Fleisch-, Fisch- oder Gemüsebrühe. Neben den Suppen gibt es in solchen Restaurants in der Regel noch kleinere Gerichte als Vorspeise, ideal zum teilen.

Für uns gab es zum Start knusprige Frühlingsrollen mit verschiedenen Kräutern und einem scharfen Dip. Außerdem noch Gewürze Chicken Wings und hausgemachte Schwein & Zitronengras Fleischbällchen. Als Hauptgang dann jeweils eine PHỞ TÁI, eine Suppe mit dünn geschnittenen Steak Streifen und Rinderbrühe. Das Gemüse dazu gibt es extra auf einem Teller, sodass man die Suppe nach Belieben gestalten kann. Wer zum Beispiel keinen Koriander oder ähnliches Kraut mag, kann es dann auch rauslassen. Achja, in der Suppe sind in der Regel noch asiatische Nudeln. Damit wird man dann auch ordentlich satt.

Preislich liegen wir hier wieder etwas weiter unten, geschenkt ist es allerdings auch nicht. Zu zweit sind wir summa summarum auf ca. 55£ gelandet. Etwas mehr also 60€ also. Wir haben aber, wie ihr Anhang unserer Bestellung seht, auch gut reingehauen. Haha.

> zur Webseite des Pho Cafes

Das wars fürs erste. Wenn ihr in London seid, denkt auch unbedingt daran, FIVE GUYS zu besuchen. Gibt es mittlerweile zwar auch in Deutschland, doch wie unser lieber Freund Aman zu sagen pflegt, die Umgebung macht das Erlebnis aus. Guten Appetit!