Harry Potter, ein Junge überlebt – Tour der Warner Bros. Studios in London

Mr. und Mrs. Dursley im Ligsterweg Nummer 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar. Niemand wäre auf die Idee gekommen, sie könnten sich in eine merkwürdige und geheimnisvolle Geschichte verstricken, denn mit solchem Unsinn wollten sie nichts zu tun haben.

Jetzt müssen wir dennoch die großartige und einzigartige Joanne K. Rowling kurz unterbrechen und zugleich eine neue Geschichte anfangen. Da ich leider immer zur Wies´n Geburtstag hab und zugleich auf dem größten Volksfest der Welt arbeite, kann ich leider nie so richtig mit meinen Freunden feiern. Zwar habe ich das Feiern mit den ArbeitskollegenInnen in den letzten Jahren als viel lustiger wahrgenommen, aber vielleicht sollte ich diesen Gedanken nicht zu Ende führen und die eigentliche Geschichte fortsetzen.

Also, Geburtstag während der Wies´n Zeit machte mich immer ganz traurig, was wiederum der Anstoß für eine neue Idee war: eine nachträgliche Geburtstagsfeier in London Anfang Dezember zu veranstalten. „Wieder so eine typische verrückte Adam Idee“ tönte es aus allen Ecken, aber die Besten der Besten kamen dennoch mit: Insgesamt waren wir 13 Leute in London und hatten ein perfektes Wochenende mit dem krönenden Abschluss – der Besuch der Harry Potter Warner Bros. Studios in London.

Ich habe die Tickets bereits im August buchen und reservieren müssen, weil der Andrang (immer noch) unglaublich groß ist. In diesen Studios nordwestlich von London wurden alle Filme gedreht! Voller Vorfreude sind wir daher Sonntagfrüh aufgestanden, haben unsere Sachen gepackt und sind von der Victoria Station aus zum Euston-Bahnhof gefahren.

Nachdem uns die nette und doch penible Ansage in der U-Bahn an jedem Halt erinnert hat, dass wir uns in der Victoria-U-Bahn befinden („This is a Victoria Line Train to Seven Sisters“), saßen wir auch schon im Zug nach Watford Junction. Die 20-Minütige Fahrt selbst war unspektakulär (sind allerdings am Wembley-Stadion vorbeigefahren, wo der FC Bayern 2013 die Champions League gewonnen hat) und für die kurze Dauer mit 10 Pfund auch relativ teuer.

Erster Tipp von mir: wenn ihr (wie wir alle) direkt von den Filmstudios nach Hause fliegen wollt: der Flughafen London-Luton ist nur wenige Kilometer von den Studios entfernt. Angekommen an der nächstgelegenen Station Watford Junction, hat uns ein Harry-Potter-Doppeldecker abgeholt, der uns auf direktem Wege innerhalb von 10 Minuten in die Filmstudios gebracht hat. Auch hier mussten wir zahlen: 2 Pfund One Way, 2,50 Return Ticket.

Bereits von weitem sahen wir die Filmstudios: groß – und mitten im nirgendwo – erstreckten sich zwei Messehallen mit dem Schriftzug: „HARRY POTTER“. Hier waren wir richtig. Der Held unserer Kindheit, die ganze Welt von Hogwarts stand vor uns. Noch schnell ein Selfie vor dem Haupteingang machen (und es überall posten), bevor alle Slytherins (Toni, Julie, Julie, Claire, Mareike, Mél, Coline), der einzige Gryffindor (ich) und der Muggel Richard die Tickets abgeholt haben und durch die Sicherheitskontrolle schnurstracks in die Lobby gelangt sind (leider ohne Dobby).

Da alle Tickets an einer Uhrzeit gebunden sind, hatten wir noch ein wenig Zeit und konnten uns umsehen. Von der Lobby aus gesehen befand sich auf der linken Seite eine Art Restaurant, wo man etwas essen und trinken und seinen Starbucks Café geniessen kann (was sonst). Auf der rechten Seite befand sich der Souvenir-Laden, welchen wir gefühlt komplett auseinander genommen haben. Ungefähr 500 Pfund und 10 Minuten später standen wir pünktlich um halb 3 vor dem eigentlichen Eingang zu den Filmstudios. Alle 15 Minuten werden 120 Besucher reingelassen, was zunächst nach viel klingt, aber das Gelände selbst ist so groß, dass sich das alles brav verteilt.

Nachdem wir 2-3 kleine “Filmchen” angeschaut haben, ging es auch schon in die große Halle! OH MEIN GOTT! Die gibt es wirklich! Hier saßen all die Jahre Harry, Ron, Hermine und alle anderen. Es hat nur noch der sprechende Hut gefehlt. Da es Dezember ist und Pre-Christmas in vollem Gange ist, wurde alles weihnachtlich geschmückt. Es war wunderschön!

Hinten links ging es anschliessend gleich weiter: das Porträt der alten Dame, Dumbledores Büro, die Gemälde an den Wänden, das Zaubereiministerium, das fliegende Auto, die Kerker von Hogwarts, Quidditsch, Hagrid, Seidenschnabel, der verbotene Wald, der Hogwarts Express, Gleich 9 3/4, der fahrende Ritter, Ligusterweg 4, Gringotts, Ollivanders, Weasley Zauberhafte Zauberscherze und vieles mehr… als wäre die gesamte Kindheit auf einmal wieder erwacht. Auffallend sind die kleinen und mühsamen Details, die einem erst auf dem zweiten Blick auffallen. Gleichzeitig war ich verblüfft, wie viel Arbeit hier reingesteckt wurde. Sogar Architekten waren mit am Set und haben alles konzipiert.

Mein Fazit: Für Harry-Potter-Fans ein absolutes Muss. Tickets sind mit 40 Pfund etwas teuer, zumal sich die Filmstudios ausserhalb von London befinden, aber es lohnt sich wirklich. Von daher: auf nach Hogwarts!

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