Movember

Ein gepflegter Schnurrbart für die Gesundheit

Wie oft hat man sich selbst schon sagen hören: “Das wird mir schon nicht passieren!”? Doch jährlich erkranken über 70.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs. Wie real die Gefahr wirklich ist, wird einem erst bewusst, wenn die Krankheit im eigenen Umfeld auftritt.

Prostatakrebs ist bei Männern der häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.

Bei meinem Vater wurde vor vier Jahren Prostatakrebs im Anfangsstadium festgestellt. Solange der Tumor noch auf die Prostata begrenzt ist, bestehen gute Chancen, ihn zu bekämpfen. Doch dies ist mit vielen möglichen und meist starken Nebenwirkungen verbunden. Die operative Entfernung der Prostata kann zur völligen Heilung führen – muss aber nicht. Bei meinem Vater waren noch Nachbehandlungen (Bestrahlung und schließlich Hormonentzugstherapie) erforderlich. Inzwischen ist kein Krebsbefall mehr nachweisbar, mein Vater schätzt sich als “vorläufig geheilt” ein und ist, mit 76 Jahren, in sehr guter körperlicher Verfassung. Ein enger Freund meines Vaters – ein sportlich sehr aktiver und beruflich erfolgreicher Mann – ist letztes Jahr an Prostatakrebs gestorben. Seine letzten zwei Jahre waren schlimm.

“Das problematische am Prostatakrebs ist, dass man bis zum fortgeschrittenem Stadium keinerlei Beschwerden hat.”, erklärt mir mein Vater. Außerdem komme es auch oft vor, dass er gar nicht wirklich aggressiv wird. Man könne ihn viele Jahre in sich tragen und aus ganz anderem Grund sterben. Außerdem gilt: “Eine Operation ist nicht immer sinnvoll. Wenn der Krebs aber aggressiv ist, muss man schnell handeln, sonst ist es zu spät.”

“Bei meinem Freund, der letztes Jahr gestorben ist, wurde die Erkrankung zu spät entdeckt”

Im Laufe der Jahre haben sich einige Verfahren etabliert, den Krebsbefall frühzeitig zu erkennen und den Verlauf zu beobachten. “Die umstrittene Kontrolle des Verlaufs der Krebserkrankung mit Hilfe des PSA-Wertes habe ich als sehr nützlich empfunden. Natürlich bedeutet das, dass man sich über längere Zeit hinweg immer wieder damit beschäftigen muss, wie krank man wirklich ist und wie lange man noch zu leben hat. Das muss man aushalten. Ein Zusammenhang zwischen Krebserkrankung und Depression liegt auf der Hand.”

movember2014
Movember 2014

Die “Movember Foundation” hat sich zur Aufgabe gemacht, die Forschung gegen diese und weitere weit verbreitete Männerkrankheiten zu unterstützen. Um hierfür möglichst große Aufmerksamkeit zu erregen musste ein männliches Erkennungsmerkmal – und was gibt es schließlich männlicheres, als einen gepflegten Schnurrbart. Was im Jahr 2003 als Wette in einer australischen Kneipe begann, hat sich nun bereits auf 21 Länder ausgebreitet. Seit 2012 ist die Organisation auch in Deutschland aktiv. Bis 2014 nahmen an der jährlichen Aktion bereits knapp fünf Millionen Menschen teil und sammelten fast 500 Millionen Euro für den guten Zweck, wovon immer noch zwei Drittel aus Australien stammen. Im Kern geht es darum, die Spenden für jeweils nationale Forschungseinrichtungen zu sammeln. Weltweit wurden so bereits 832 Projekte unterstützt.

Traditionell beginnt die Movember-Aktion am 1. November jeden Jahres. Laut Reglement müssen sich die Teilnehmer auf dem Portal “movember.com” registrieren und am ersten Tag des Monats komplett glatt rasieren. Anschließend heißt es die verwunderten Leute über die Aktion informieren und den Bart wachsen lassen. Im Laufe der Jahre haben sich auch viele Prominente, darunter vor allem Sportler, zu dem Projekt bekannt und werben dafür in der Öffentlichkeit. Stolz tragen zum Beispiel Benedikt Höwedes oder das gesamte Eishockey Team der Hamburg Freezers ihren Schnauzer zur Schau.

Spende hier für den guten Zweck!

Wir achten dieses Projekt sehr und halten die Forschungsunterstützung zur Bekämpfung von Prostata-, Hodenkrebs und weiteren weit verbreiteten Krankheiten für extrem wichtig. Aus diesem Grund nehmen wir dieses Jahr auch als Team am Movember teil. Wir hoffen mit diesem Artikel darauf aufmerksam gemacht zu haben, wie wichtig diese Unterstützung ist und würden uns über möglichst viele Teilnehmer und Spenden freuen.

 

Quellen: wikipedia, prostata.de, movember.com